Donnerstag, Januar 18, 2007

Zeit-Kritik III: Adieu l'Afrique.

Als ich heute die Zeit überflog, fiel mir wieder einmal eine unübersichtliche Grafik auf. Das geht ohne viel Aufwand besser.

Eine Grafik soll einen Zusammenhang veranschlaulichen. Sie soll schnell und intuitiv zu verstehen sein; ohne lange Legenden und Erklärungen. Sie soll die Information maximieren, d.h. eine große Informationsdichte bieten.

Die Grafik auf Seite 8 der Print-Ausgabe 4/2007 weist einige Defizite auf.

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- Die Symbole sind uneinheitlich gewählt (ein Soldat, eine Flagge) und befinden sich in der Legende und nicht auf der Karte.

- Aufgrund der raren Information auf der Karte ist der Leser gezwungen, immer wieder zwischen Karte und Legende hin- und her zu springen. Er muss die Nummern 1 bis 9 auf der Karte mit Ländern und deren Soldatenzahl der Legende verbinden. Um ein Gesamtbild von der Lage zu gewinnen, muss der Leser die Legende gar auswendig lernen - ein zeitaufwändiges Unterfangen.

- Der Wechsel zwischen Karte und Legende wird erheblich gestört, weil die Abfolge der Information chaotisch ist: 1. Die Zahlen auf der Karte und 2. die Legende sind ungeordnet - eine Ordnung der Information könnte idealerweise absteigend nach der Truppenstärke oder zumindest alphabetisch erfolgen.

- Die Grafik bietet kaum Information - die Karte zeigt nur, dass einige afrikanische Staaten hervorgehoben sind. Der Leser gewinnt den Eindruck, dass vor allem das nördliche Zentralafrika (Nummern 4, 6, 7 und 9) unter französischer Kontrolle befindet. Auch die Legende bietet nicht viel Information (9 Zahlen, zugeordnet zu 9 afrikanischen Staaten).
Außerdem enthält die Karte nicht die in der Überschrift versprochene Information: die Darstellung eines Rückgangs des französischen Einflusses. Dafür wären longitudinale Daten erforderlich.


Meine überarbeitete Version umgeht manche dieser Defizite.

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- Die Länder wurden direkt beschriftet. Die Reduktion der Legende erspart eine Nummerierung von 1 bis 9 und erhöht den Lesefluss.

- Die nackten Zahlen wurden durch schicke Soldaten ersetzt; ein Vergleich der Länder kann auf diese Weise intuitiver und schneller nachvollzogen werden.

- Es interessieren nur Länder mit momentan stationierten französischen Soldaten. Die anderen Grenzen wurden entfernt, um die Information weiter zu fokussieren.

Um dem Artikel "Adieu l'Afrique" gerecht zu werden wären noch mehr Verbesserungen wünschbar: Würde die Grafik mit Daten aus verschiedenen Zeitpunkten angereichtert, erfüllte sie ihren Zweck: eine Präsentation des schwindenen Einflusses Frankreichs in Afrika.
Dazu vielleicht später mehr.

3 Kommentare:

Herr K. hat gesagt…

die sollten dir einen job geben.

karantula hat gesagt…

das finde ich auch.

失踪 hat gesagt…

karantula, herr k., was soll ich dazu sagen? aber ich kann doch kein geld für sowas annehmen. nun ja, sie könnten mir natürlich eine wohnung und essensscheine geben. und einen neuen computer und tolle software und ein paar bücher und so. das reicht mir.